jovana banjac

Ausgangspunkt meines Schaffens ist die Interaktion zwischen dem Individuum und sich selbst (Ich und Ich) und zwischen dem Individuum und der Außenwelt (Ich und Gesellschaft).

Daraus leitet sich die mein Denken und meine Arbeiten durchziehende Frage ab:

 

Was gehört zu mir, was gehört zur Außenwelt?

 

Ich bin eine Beobachterin, eine Spionin. Ich beobachte mich und andere Menschen und suche nach den Gründen, der Motivation unseres Verhaltens und hinterfrage dessen Sinn.

Ich beschäftige mich mit bestimmten Erscheinungen, Meinungen, Gewissheiten und gesellschaftlichen Phänomenen. Ohne den Versuch das Bestehende zu verändern, gebe ich lediglich meinen Kommentar ab.

 

Bei der Entstehung meiner Arbeiten spielen Philosophen wie Jacques Derrida, Gilles Deleuze und Michel Foucault eine wichtige Rolle. Die Fragen wie und warum bestimmte Meinungen, Sichtweisen und Phänomene entstehen, prägen mein künstlerisches Schaffen. Dabei beziehe ich mich auf biographische, politische, soziologische, mediale und raum-zeitliche Systeme und dekonstruiere sie. Neben der Strategie der Dekonstruktion interessiere ich mich für das Phänomen der Transformation. Die Arbeiten „Im Netz“ und „Places Faces“ sind Auseinandersetzungen mit den Prozessen der Transformation von Raum und Zeit, von Ordnung und Chaos. 

 

Zu Beginn meines künstlerischen Schaffens konzentrierte ich mich hauptsächlich auf mich selbst, meine Person und meine Position in mir. Im Laufe der Zeit wendete ich mich mehr und mehr meiner Außenwelt zu.

 

Meine Verfahrensweise gleicht einem seriellen Prozess. Am Beginn eines jeden Schaffensprozesses sammle ich längere Zeit Informationen zu bestimmten Erscheinungen, die mich irritieren und dokumentiere sie mittels Fotografie und Video. Dadurch entstehen zahlreiche Fotosequenzen. Nach einem gewissen zeitlichen Abstand beschäftige ich mich wieder mit den von mir gesammelten Informationen, diesmal aus einer neutralen Position heraus.

 

Die Mittel, mit denen ich meine Statements transportiere, haben ihren Ursprung in der Fotografie. Alle Arbeiten, die ich bis jetzt geschaffen habe, gründen auf fotografischem Material, egal ob das eine Videoarbeit, eine Raum- oder Videoinstallation ist.

 

Ausgehend von diesem Material entwickle ich komplexe multimediale Arbeiten, in denen die von mir verwendeten Medien performativ das vermitteln, was sie darstellen: Beobachtung, Voyeurismus, Dokumentation.